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Es war einmal ...,
so beginnen viele alte Märchen und auch die Geschichte unseres Weihnachtsmärchens könnte man so beginnen. Doch diese klassischen Märchen haben alle ein Ende, und da wir hoffen, dass dieses Märchen von Generation zu Generation weitergetragen wird, und kein Ende hat, wollen wir diese Reise in die Vergangenheit etwas anders beginnen.

Seine Wurzeln hat das heutige THEater Weihnachtsmärchen in der schon damals traditionellen "Weihnachtsfeier für die Knaben- und Mädchen-Abteilungen unseres Vereins", und so finden sich erste Aufzeichnungen in dem Jahresbericht des damals noch "Eilbecker Turnerbund" von 1901.
So heißt es in jenem Bericht: "In Ermangelung eines geeigneten Lokals in Eilbeck musste die Feier in Wandsbek abgehalten werden."
Das Programm bot u.a. an turnerischen Vorführungen Keulenschwingen (6 Knaben), Reckturnen (10 Knaben) und Pyramiden an 2 Sprossenböden, ausgeführt von 25 Knaben; ferner kam zur Darstellung: "Christkind in der Köhlerhütte".

Am 23. Dezember 1906 fällt zum ersten Mal der Name Weihnachtsmärchen in der Einladung zu einer der obigen Weihnachtsfeiern ins Wandsbeker Stadttheater, in der es heißt: "Die Feier besteht in der Aufführung eines Weihnachtsmärchens, sowie in turnerischen Vorführungen der Knaben und Mädchen." Zur Aufführung gelangte damals "Waldgeister in der heiligen Nacht", ein Weihnachtsspiel in 2 Aufzügen unter Mitwirkung von etwa 40 Kindern. Der Eintritt war damals für Mitglieder und Kinder noch frei, nur von Gästen waren Einlasskarten á 10 Pfennig zu lösen.
Im Jahre 1909 wurde "Der Lebensquell im Nixenheim" gegeben, als ein von ca. 80 Kindern aufzuführendes Weihnachtsfestspiel.
So wurde das Weihnachtsmärchen zur Tradition und leider, zusammen mit dem Gesamtverein, von den Wirren der Kriege nicht verschont.

Daher beginnt die zweite Zeitrechnung des Märchens dann erst wieder im Jahre 1949 mit der Aufführung von "Frau Holle", allerdings noch in den Räumlichkeiten der Oberschule für Mädchen in der Caspar-Voght-Straße. Dies sollte für die nächsten Jahre auch die Spielstätte des Märchens bleiben bis einschließlich 1954.
Seit 1955 findet nun das Weihnachtsmärchen jährlich auf der heutigen Bühne statt. Das Eröffnungsstück damals war "Dornröschen". Immerhin gab es zu diesem Zeitpunkt schon 2 Aufführungen, denn man ging nach der Aufführung in der Ritterstraße noch auf Tournee in den Alten Teichweg.
Seit 1964 spielt das Weihnachtsmärchen des T.H.-Eilbeck ausschließlich auf der Bühne in der Ritterstraße, im Jahre 1966 mit "Der Schweinehirt" den Sprung zu 3 Aufführungen zu wagen. Was wahrscheinlich keiner von Euch weiß, ist, dass es Mitwirkende des heutigen Teams gibt, die bereits seit damals für die Kinder im Weihnachtsmärchen mitspielten.

Seinen großen Schub erlebte das Märchen dann Ende der 80er und in den 90er Jahren, als sich ein Team fand, dass neben dem eigentlichen Theaterspielen auch großes Interesse an immer ausgefeilteren Bühnenbildern und immer modernerer Technik hatte.

Dieses Team hat es geschafft, dass 1991 der Spiegel zu Schneewittchen sprach, 1992 der Teppich wirklich flog, und nach dem Umbau der Bühne auf ein System mit hängenden Kulissen in Gleitschienen, konnte 1993 in wenigen Minuten das komplette Piratenschiff von Peter Pan und Kapt. Hook auf die Bühne gefahren werden. So ist es kein Wunder, dass mittlerweile 5 Aufführungen kaum reichen, um dem Zuschauerinteresse gerecht zu werden.
Etwas, was in all den Jahren zusammen mit dem Märchen gewachsen ist, ist das unglaubliche Zusammenspiel vor, hinter und auf der Bühne und der unermüdliche Einsatz eines fast 100 Personen starken Teams über 11 Monate.

Da werden nach der Stückauswahl im März bereits im Sommer Stoffe für die Kostüme gekauft, und spätestens ab Mai laufen bei den Technikern die Köpfe heiß, wie dieses zum fliegen oder jenes zum schnaufen gebracht werden kann.
Ab Ende September heißt es dann jedes Wochenende 2x proben und schließlich muss innerhalb von 8 Tagen die gesamte technischen Planung des Sommers zu einem Bühnenbild zusammengefügt werden, in dem zwei Kindergruppen Platz haben zum Tanzen und div. Darsteller zum Spielen.
Das natürlich in den heißen 10 Tagen des Märchens, manchmal 1000 fleißige Hände Brötchen schmieren, Stühle schleppen, Fenster verdunkeln, Tannenbäume schmücken, Fotowände basteln, Kulissen anmalen, Künstlergarderoben einrichten, Kaffee kochen, Kinder betreuen, Tränen trocknen, Daumen drücken und und und, dass ist irgendwie klar aber wenn man so mittendrin steht und mal einen Moment innehält, dann ist das ein unbeschreibliches Gefühl und jedes Jahr wieder eine wunderbare Zeit.

Wenn wir heute Bilder aus jenen Tagen sehen, wo die Bühnenbilder noch von Mitwirkenden von hinten festgehalten wurden und die Lichtanlage aus 2 großen Porzellansicherungen sowie einem Lichtschalter (an/aus) bestand, können wir kaum glauben, dass das Märchen es bis zu seiner heutigen Form gebracht hat.
Aber der Zuschauerzuspruch hat und wird uns weiterhin motivieren, das Märchen auch für die nächste Generation zu erhalten, damit auch unsere Enkel und Urenkel einmal sagen: Es war einmal ...